Glossar

Im Zusammenhang mit Ambient Assisted Living (AAL) fallen einige technische Begriffe. Damit Sie nicht den Überblick verlieren, haben wir in unserem Glossar alle wichtigsten (Fach-)Begriffe gesammelt und für Sie erklärt.

Ambient Assisted Living (AAL)

Der Ausdruck Ambient Assisted Living (AAL) umfasst unterschiedliche Konzepte, Produkte, Maßnahmen und Dienstleistungen aus dem Bereich Smart Home. Die sogenannten digitalen Assistenzsysteme sollen Menschen, die aufgrund ihres Alters oder anderer physischer oder kognitiver Beeinträchtigungen in ihren Fähigkeiten eingeschränkt sind, im Alltag unterstützen. Damit soll diesen Menschen ein selbstständiges und selbstbestimmtes Wohnen in den eigenen vier Wänden gewährleistet sowie deren Lebensqualität erhöht werden.


Datenschutz

Mit der Einhaltung des Datenschutzes soll der Schutz personenbezogener und vertraulicher Daten, die z. B. von AAL-Systemen erhoben, gespeichert und weiter verarbeitet werden, vor Missbrauch und Zugriff unbefugter Dritter gewährleistet werden. Die Betroffenen sollen demnach selbst darüber bestimmen können und dürfen, wie und für welchen Zweck ihre Daten verwendet werden (Recht auf informationelle Selbstbestimmung). Geregelt wird der Datenschutz in der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Digitale Assistenzsysteme stehen datenschutztechnisch noch vor einer Herausforderung.


Digitale Assistenzsysteme

Bei digitalen oder smarten Assistenzsystemen (bzw. AAL-Systemen) handelt es sich nicht um einzelne Geräte, sondern eher um eine Reihe mehrerer technischer Systeme, die auf IoT-Technologien basieren, miteinander vernetzt sind und untereinander Informationen austauschen. Ziel dieser Assistenten ist es, sich optimal an die Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers/der jeweiligen Nutzerin anzupassen und diese Person bestmöglich zu Hause im Alltag zu unterstützen.


eHealth

Der Sammelbegriff eHealth vereint alle Informations- und Kommunikationstechnologien, also alle Ansätze, Dienstleistungen und technischen Hilfsmittel, die im Gesundheits- und Pflegebereich zum Einsatz kommen. Die Telemedizin (z. B. Telemonitoring) und auch AAL sind Teilbereiche von eHealth. Ein weiteres Beispiel von eHealth, das sich bereits durchgesetzt hat, ist die elektronische Gesundheitskarte.


Hausnotrufsysteme

Den klassische Hausnotruf gibt es bereits seit 20 Jahren. Das technische System kann direkt am Körper in Form eines Armbands oder einer Kette getragen werden. Im Notfall können pflegebedürftige Menschen, die allein wohnen, schnell und unkompliziert per Knopfdruck Hilfe anfordern. Alternativ kann der Notruf auch über einen Sturzsensor gesendet werden. Hausnotrufsysteme sind eine der wenigen technischen Hilfsmittel, die von den Pflegekassen übernommen werden.


Hilfsmittelkatalog/Hilfsmittelverzeichnis

Gesetzlich und privat Versicherte, die in ihrem Alltag aufgrund einer Krankheit oder einer Behinderung eingeschränkt sind, haben einen Anspruch auf Hilfsmittel, die ihnen den Alltag erleichtern können. Die zuständigen Krankenkassen gewähren hierfür einen finanziellen Zuschuss, wenn diese im sogenannten Hilfsmittelverzeichnis (bindend für gesetzliche Krankenversicherungen) bzw. Hilfsmittelkatalog (bindend für private Krankenversicherungen) aufgelistet sind. Diese können auch online eingesehen werden. Über 30.000 Produkte sind so z. B. im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbands (Spitzenverband Bund der Krankenkassen) zu finden.


Infrastruktur

Die Infrastruktur bezieht sich hier auf eine gute Anbindung an das Internet. Oft gibt es große Unterschiede, was die Qualität der Internetverbindung zwischen ländlichem und städtischem Raum angeht. Eine gute Internetverbindung ist aber nötig, damit die digitalen AAL-Dienste reibungslos installiert werden und funktionieren können. Damit also auch die Bewohner/innen auf dem Land AAL-Systeme nutzen können, muss eine flächendeckende Infrastruktur des Internets vorhanden sein.


Internet of Things (IoT)

Internet of Things (IoT, im Deutschen auch: Internet der Dinge) wird als Sammelbegriff für digitale Technologien verwendet, die durch Chips, Tags und Sensoren miteinander vernetzt sind und interagieren und sich dadurch an die Bedürfnisse der Nutzer/innen anpassen können. Hauptcharakteristika von IoT-Technologien liegen darin begründet, dass die Systeme unsichtbar, smart (also intelligent), klein und allgegenwärtig sind und auf verschiedene Räume verteilt werden können, wie z. B. in einem Smart Home. IoT-Technologien findet man außerdem in einem Smartphone, digitalen Sprachassistenten oder automatisierten Autos.


Interoperabilität

Als Interoperabilität wird die Fähigkeit unterschiedlicher vernetzter Systeme, problemlos miteinander zu interagieren, bezeichnet. Um diese nahtlose Zusammenarbeit der Systeme zu gewährleisten, sind jedoch Normen und Standards der Soft- und Hardware nötig, die über die Hersteller hinweg gelten. Im Bereich Smart Home und AAL sind diese bislang allerdings noch nicht vorhanden.


Smart Home/Vernetztes Zuhause

Unter dem Begriff des Smart Home oder einem vernetzten Zuhause versteht man ein privat genutztes Haus oder Wohnung, das mit smarten Geräten in den Bereichen der Hausautomation (z. B. Heizung oder Lüftung), Haushaltstechnik (z. B. Hausgeräte, Service-Roboter), Konsumelektronik und der Kommunikationstechnologie ausgestattet ist. Diese Geräte passen sich an die Bedürfnisse der Bewohner/innen an und stellen diesen unterschiedliche Assistenzfunktionen und Dienste zur Verfügung, welche auch von außerhalb des Heims via Smartphone oder Tablet gesteuert werden können. Genutzt werden smarte Häuser insbesondere aufgrund der Sicherheit, Unterhaltung, des Komforts, Energiemanagements oder auch im Bereich AAL.


Sprachassistenzsysteme

Digitale Sprachassistenzsysteme wie Amazon Echo oder Google Home sind Geräte, die mittels Sprachbefehle gesteuert werden. Durch ein kurzes ausgesprochenes Wort, wie z. B. „Hey Google…“ oder „Alexa“, werden die Assistenten aktiviert. Weitere Befehle folgen durch zusätzliche Sprachinteraktionen. Damit kann beispielsweise das Licht ein- und ausgeschaltet, der Radiosender gewechselt oder die Musik lauter oder leiser gestellt werden. Sprachassistenten sind insbesondere hilfreich für Menschen, die in ihren motorischen oder visuellen Fähigkeiten eingeschränkt sind und die mithilfe der Geräte ein Gefühl der Kontrolle und Selbstbestimmung (zurück) erlangen können.


Telemedizin

Ein Teilbereich von eHealth ist die Telemedizin. Dabei werden die Patienten/Patientinnen zeitlich und örtlich unabhängig via Fernuntersuchung bzw. Ferndiagnose durch die medizinische Fachkraft behandelt. Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten/der Patientin können somit ausgetauscht werden, ohne dass ein Arztbesuch nötig ist. Dies kann vor allem dann nützlich sein, wenn Menschen auf dem Land wohnen oder gesundheitlich so eingeschränkt sind, dass ein Besuch in der Arztpraxis schwierig oder mit größeren Herausforderungen verbunden ist. Beispiele für Methoden der Telemedizin sind die Online-Videosprechstunde oder auch das Telemonitoring.


Telemonitoring

Beim Telemonitoring werden mithilfe von tragbaren Geräten die Vitalwerte wie z. B. das Gewicht, der Blutdruck, die Herzfrequenz oder der Puls von Patienten/Patientinnen gemessen und überwacht und anschließend über das Internet an die Arztpraxis gesendet. Telemonitoring und AAL hängen eng miteinander zusammen und lassen sich oft schwer voneinander abgrenzen.


Usability

Der Begriff Usability wird meist mit Benutzerfreundlichkeit oder Gebrauchstauglichkeit übersetzt. Gemeint ist damit die Nutzungsqualität, die der Nutzer/die Nutzerin bei der Interaktion mit einem Produkt, System oder Dienst erlebt. Je höher die Usability, desto leichter findet sich die Person mit der Technik zurecht, desto leichter gelangt sie zu ihren gewünschten Informationen bzw. Zielen und desto zufriedener ist sie mit der Technik. Eine mangelhafte Usability zeichnet sich dagegen z. B. in einer nicht verständlichen Bedienbarkeit aus, was wiederum zu Frust und Verwirrung der nutzenden Person führt. Insbesondere bei Menschen, die wenig Erfahrung im Umgang mit Technik haben, ist eine hohe Usability unabdingbar. Generell muss sich die Technik dabei dem Menschen anpassen und nicht umgekehrt.


Wearables

Wearables sind kleine, mit Sensoren ausgestattete Computersysteme, die während der Anwendung direkt am Körper (z. B. am Handgelenk oder als Halskette) getragen oder in die Kleidung (smarte Textilien) integriert werden, um den Alltag des Nutzers/der Nutzerin zu unterstützen. Die bekanntesten Beispiele für Wearables sind Fitnessarmbänder oder Smartwatches. Ziel dieser tragbaren Technologien ist es, Informationen aus der Umgebung, dem Verhalten des Trägers/der Trägerin und dessen bzw. deren körperlichen Zustandes aufzunehmen und zu analysieren. Häufige Funktionen von Wearables sind z. B. Schritte zählen, den Kalorienverbrauch festhalten, den Schlaf überwachen oder die Herzfrequenz und den Puls messen.

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